Warum man den Giersch auch „Gärtnertod“ nennt

Warum man den Giersch auch „Gärtnertod“ nennt

Gierschblätter im Frühling

Gierschblätter im Frühling

 

Bald grünt und sprießt es wieder, wer freut sich nicht schon auf die Gartensaison? Mit dem Wachstumsbeginn kommen aber auch die "unerwünschten" Pflänzchen wieder. Allen voran mein ganz spezieller Freund, der Giersch. Aber wie den Giersch entfernen? Was habe ich nicht alles ausprobiert, um den „Gärtnertod“ loszuwerden …

Ein Jahr habe ich versucht alle Wurzeln aus einem Beet herauszuholen. Ich habe die Erde gesiebt, alle Stängelchen herausgeholt … Doch all diese Mühe hat sich nicht wirklich gelohnt. Je mehr Platz er im Boden bemerkt, desto mehr bildet der Giersch seine Wurzeln aus und kommt stärker zurück als vorher.

Ein anderes Jahr habe ich dem Giersch rigoros die Luft bzw. das Licht entzogen, indem ich seine oberen Teile (Blätter und Stängel) rigoros abgemäht habe. Das war zwar erfolgreicher als Wurzeln entfernen aber dennoch hilft es nicht ganz: Bleibt man nicht regelmäßig dabei, kommt die Pflanze wieder …

Gift spritzen? Kommt für Gartenfreunde nicht in Frage. Auch der Gärtner in der BayWa Mering gestand mir vor einigen Jahren unter vorgehaltener Hand, dass gegen Giersch kein Gift langfristig hilft.

Also habe ich mich arrangiert. Der Giersch bleibt, wird jedoch regelmäßig in seine Schranken gewiesen. Ich mähe ihn im Frühjahr radikal nieder und "er" lässt meine angepflanzten Stauden leben.

Dafür pflücke ich seine Blätter im Frühjahr und nutze sie als schmackhaftes Salat- oder Würzkraut in der Küche.

 

Giersch hat dreieckige Stängel

Woran erkennt man Giersch?

  • gezahnte, dreigeteilte Blätter

  • 3-eckige Stängel
    Sehr markant, wie man auf dem Foto - nebst meinen Gärtnerfingern – sieht. An den Stängeln erkennt man ihn ziemlich sicher.

  • frischer "gurkiger" Duft:
    Blätter kurz in den Händen reiben, dann duftet er angenehm frisch. Manche sagen, er schmecke nach Möhre und Petersilie.

 

 

 

Giersch entfernen: Ab in den Topf!

Die zarten, jungen Blätter im Frühjahr enthalten noch wenige Bitterstoffe, die zwar auch gesund aber weniger schmackhaft sind. Gesund ist der „kleine Unhold“, wie alle essbaren Kräuter, denn Giersch enthält:

  • viel Vitamin A in seinen Blättern.
  • wesentlich mehr Mineralstoffe als Grünkohl. Das ist enorm, denn der gilt als eines der mineralstoffreichsten Kulturgemüsen. Giersch besitzt u.a. viel Eisen, Magnesium und Calcium.
  • roh bleiben seine guten Inhalte am besten erhalten. Aber auch in einem Pesto oder als „Gierschspinat“ schmeckt er vorzüglich.

Rezept-Tipp: Giersch im Salat

Giersch schmeckt, wie gesagt, leicht gurkig. Am besten passt er zu anderen Blattsalaten, Radieschen-Scheiben und mit einem selbstgemachtem Joghurt-Dressing. Eventuell noch etwas gehackten Bärlauch dazu, der ab März wächst und dann auch auf dem Wochenmarkt angeboten wird.

Schnelles Joghurt-Dressing:

  • 2 EL weißer Balsamico-Essig
  • 3-4 EL Oliven- oder Kräuteröl
  • 2 EL Bio-Joghurt Natur
  • Gomasio (Sesamsalz) oder Kräutersalz
  • Pfeffer, Salz nach Geschmack

Alle Zutaten gut verrühren und unter den Salat heben. Noch mehr Rezepte findet ihr in unserer Rezeptesammlung.


Habt ihr auch Tipps für das "Zusammenleben mit dem Giersch?" Dann schreibt uns eine E-Mail.